Die gesamte Fachpresse ist voll von anstehenden Problemen mit den neuen Mitarbeitergenerationen (Millennials Generation Y 1981 bis 1994 sowie der Generation Z 1995 bis 2010).
«Als Geschäftsführer bin ich ein HR-Leiter mit erweiterten Funktionen.» Trifft diese Aussage auch auf die Stadt- und Gemeindeschreiber zu? Der Fachkräftemangel – der Generationenwechsel – Corona lassen grüssen.
Ich habe in den letzten 3 Monaten über 100 Städte und Gemeinden, > 500 Mitarbeitende bis < 10 Mitarbeitende, die Frage gestellt:
Spüren Sie in der Gemeindeverwaltung einen anderen Umgang mit den Millennials oder den 20 bis 30-jährigen Mitarbeitenden (Gen Z)? Wie sieht der Unterschied zu den Baby Boomern aus?
Themen wie Loyalität, Motivation, Arbeitseinstellung.
Umfrageergebnis: 56% der Mitarbeitenden sagen, dass sie zu wenig Flexibilität erhalten.
Die Gen Y im Job:
82% geben bei der Arbeit ihr Bestes, um eine gute Leistung zu erbringen
41% interessieren sich für andere berufliche Möglichkeiten
34% haben das Gefühl aufgrund von Arbeitsstress innerlich ausgebrannt zu sein
Wie erleben die Gemeindeverwaltungen die Millennials und die Generation Z im beruflichen Alltag?
𝙆𝙡𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙑𝙚𝙧𝙬𝙖𝙡𝙩𝙪𝙣𝙜𝙚𝙣
Aktuell haben/machen kleine, mittlere und grosse Gemeindeverwaltungen ganz unterschiedliche Erfahrungen. Die kleinen Verwaltungen haben durch ihre Grösse noch wenig Berührungspunkte mit den Generationenproblemen. Durch die sehr kleine, fast nicht vorhandene Fluktuation kennt man sich seit vielen Jahren.
«Ich habe meinen Vorgänger nach über 30 Dienstjahren abgelöst.» verdeutlicht die Langjährigkeit sehr gut. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit ist bei allen Mitarbeitenden hoch. Die Berührung zur Generation Z findet, wenn überhaupt, durch die Lehrlinge statt. In den ländlichen Gebieten (und das ist nicht despektierlich gemeint) sind auch die jüngeren Generationen noch etwas traditioneller unterwegs. Der Lehrling passt sich dem Arbeitsstil der Mitarbeitenden an. Durch die kleine Belegschaft und die organisatorischen Zwänge, wie Schalteröffnungszeiten, bestehen nur wenig Möglichkeiten für Flexibilität.
Da die Gemeindeverwaltung in ländlichen Gebieten mit tieferen Teilzeitpensen und einem sicheren Arbeitsplatz einen Wettbewerbsvorteil aufweist und noch über keine Platzprobleme verfügt, konnten bisher alle Vakanzen besetzt werden.
𝙈𝙞𝙩𝙩𝙡𝙚𝙧𝙚 𝙑𝙚𝙧𝙬𝙖𝙡𝙩𝙪𝙣𝙜𝙚𝙣
Die Gemeindeschreiber*innen der mittelgrossen Verwaltungen können bereits über Erfahrungen im Umgang mit den jüngeren Generationen erzählen.
Sehr viele Gemeindeschreiber*innen gehören natürlich bereits in die Millennial-Generation (auch bei den kleinen Verwaltungen). Ich habe mehr als einmal gehört, dass sie den Auftrag haben, die Verwaltung zu modernisieren.
Die mittelgrossen Verwaltungen haben jährlich mehrere Stellen zu besetzen. Sie bilden meistens mehrere Lehrlinge aus, welche dann noch eine längere oder weniger lange Zeit bleiben. Es gilt auch natürliche Abgänge zu ersetzen. Durch das Wachstum der Bevölkerung wächst die Verwaltung und es besteht oft schon heute ein Arbeitsplatzproblem. Auf die gewünschte Flexibilität ist man hier bereits angewiesen.
Da der Gemeindeschreiber hier, oft auch durch seine Doppelfunktion als Personalverantwortlicher, sehr operativ und sehr nahe bei den Mitarbeitenden ist, stammen sehr viele der nachfolgenden Aussagen aus diesen Gemeinden.
𝙂𝙧𝙤𝙨𝙨𝙚 𝙑𝙚𝙧𝙬𝙖𝙡𝙩𝙪𝙣𝙜𝙚𝙣
Die Gemeindeschreiber*innen der grossen Gemeinden verfügen über den grössten Anteil der Millennials und Generation Z Mitarbeitenden. Gleichzeitig können sie auf eine professionelle HR-Organisation zurückgreifen. Dafür sind sie nicht mehr so nahe bei allen Mitarbeitenden der Organisation. Das Thema ist trotzdem bekannt und teilweise konnten detaillierte Erfahrungen, z.B. aus gestarteten Projekten, eingebracht werden.
Aus diesen Gründen konnten auch nicht alle Befragten gleichviel mit der Frage anfangen oder passende Erlebnisse/Beispiele erzählen.
Die nähere und sehr spannende Aufstellung dazu am 7. November 2024 in meinem nächsten Blog – jetzt kostenlos abonnieren und keinen Beitrag verpassen.
.
Comments